Weindorf Walporzheim

Das Tor zum romantischen Ahrtal

Walporzheim  historisch  gesehen.


 

 

Walporzheim ist heute ein Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler und liegt am Beginn des unteren Ahr-Abschnitts. Hier verläßt der Fluss das enge und schroffe Tal der Mittelahr.

"Walpredtesouen", so heißt das heutige Walporzheim im Prümer Urbar aus dem Jahre 893.

In Urkunden des 12. und 13. Jh taucht der heutige Ortsteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler als "Walpresforst" oder "Walpretishove" auf. Mit Walporzheim haben 54 Orte im Gebiet des Kreises Ahrweiler Belege für den Weinanbau vor 1300, allerdings wird heute nicht mehr in allen Gebieten Wein angebaut. In der Napoleonischer Zeit war in England der hiesige Sekt als "Sparkling wine from Walporzheim" höchst beliebt. 1871 1871 schlossen sich Winzer zur zweitältesten Winzergenossenschaft Deutschlands zusammen.

Verwunschen-romantisch liegen die historischen Weinbergsmauern oberhalb des Ortes. Die Gesamtlänge der Weinbergsmauern beträgt in diesem Bereich unglaubliche 29 Kilometer. Sie bieten zahlreiche Pflanzengesellschaften und wärmeliebenden Tieren, wie der Mauereidechse, der Schönschrecke oder der Schlingnatter Lebensraum.

Der Terrassenbau an der Ahr geht bis ins beginnende 12 Jh zurück. In steilen Lagen konnte durch den Terrassenbau der Weinbau deutlich intensiviert werden. Gottfries Kinkel schwärmte in der 1840er Jahren: " Von Ahrweiler(...) geht's in einer Viertelstunde nach Walporzheim, dem mittelalterlichen Walprechtshoven, das uralten ruf wegen seiner Weinberge hat. Hier ist die edelste Lage des ganzen Ahrtals". Aber er erkennt auch, wie mühselig die Arbeit war: " Mit großer Anstrengung muss der jäh abfallende Schieferfels durch künstliche Mauerterrassen eingefasst werden, auf denen besseres Erdreich und Dünger haften kann. Die edleren Lagen, vorzüglich bei Walporzheim, gleichen daher, aus der Ferne gesehen, trümmerhafte Bastionen, die vom Fuße des Felsens bis zum umbüschten Gipfel emporreichen."

Anmerkung:

Das Prümer Urbar ist ein Güterverzeichnis der Abtei Prüm in der Eifel. Darin werden alle Besitzungen aufgezeichnet. Die Originalhandshrift istverloren, es hat jedoch die Zeiten der Abschrift des Mönchs Caesarius von Heisterbach von 1222 überdauert, die heute im Landeshauptarchiv in Koblenz aufbewahrt wird.

Quelle: 50 Entdeckungen im Ahrtal   Autorin: Karin Joachim